Die 353 gesammelten Unterschriften wurden - gemeinsam mit dem unten aufgeführten Begleitschreiben - am 18.02.2014 durch Frau Simone Wagner dem stellvertretenden Vorsitzenden des Planungs- und Entwicklungsausschuss der Stadt Hennef übergeben.
An die Stadt Hennef
Amt für Stadtplanung und - entwicklung
Frankfurter Straße 97
53773 Hennef
13. Februar 2014
45. Änderung des Flächennutzungsplanes Hennef (Sieg) - Kleinfeldchen, Vorentwurf Bebauungsplan 01.41 Hennef (Sieg) - Kleinfeldchen, Einwendung gegen die Planungen - Übergabe von Unterschriftenlisten betroffener Anwohner zur geplanten Änderung des Flächennutzungsplans "Kleinfeldchen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Mehrheit der direkt betroffenen Anwohner lehnt die derzeitigen Planungen seitens der Stadt Hennef in Bezug auf die Änderung des Flächennutzungsplanes "Kleinfeldchen" strikt ab. Im Auftrag der Bürger aus den angrenzenden Wohngebieten (Wingenshof, Geisbach, Warth, usw.) möchten wir Ihnen zahlreiche Unterschriftenlisten überreichen.
Wir überlassen Ihnen heute - zunächst in Kopie - 321 Unterschriften der betroffenen Anwohner.
Insgesamt sprechen sich die Anwohner aus Bürgerschutzgründen mehrheitlich gegen die Änderung des Flächennutzungsplans "Kleinfeldchen" aus und erheben hiermit Einwendungen. Die Bürgerschutzgründe sind z.B. die erhebliche Verschlimmerung der Verkehrssituation, erhöhte Lärm- und Geruchsbelästigung, Wertverluste der Immobilien, fehlende Einbindung der Anwohner in den Planungsprozess, usw. .
Die Anwohner bitten im ersten Schritt um Stellungnahmen zu folgenden Fragen:
1. Warum wird die Feuer- und Rettungswache neben einem Wohngebiet und einer Ganztagsschule platziert (beides besonders schutzwürdig) und nicht an anderen Standorten? Bei einer Platzierung im Gewerbegebiet Hossenberg (z.B. nahe Hossenberg 2A) wäre sogar eine direkte Anbindung der Feuer- / Rettungswache an die Bundesstraße B8 gegeben. Die Probleme des zu erwartenden Ampelstaus (erhöhte Nutzung des Martinhorns, längere Wartezeit aufgrund der verstopften Straßen, erhöhte Hilfsfrist für die Rettungskräfte, etc.) wären an diesem Standort z.B. nicht in dem Umfang gegeben, wie bei einer Ansiedlung im "Kleinfeldchen".
2. Warum wird das Busdepot neben einem Wohngebiet platziert und nicht in bestehende Gewerbegebiete integriert? Das Gewerbegebiet Stossdorf verfügt über ausreichend Erweiterungsfläche, um neben dem geplanten Busdepot sogar alle anderen im
"Kleinfeldchen" geplanten Gewerbeflächen aufzunehmen - in Erweiterungsbereich des Gewerbegebiets Stossdorf gibt es weder ein dichtes Wohngebiet noch eine Schule in direkter Nachbarschaft. Die Verkehrssituation im Gewerbegebiet Stossdorf ist nicht annähernd so kritisch, wie im Bereich "Kapellenstraße / Wingenshof". Als weitere Alternative könnten auch die Gewerbegebiete Hossenberg (in Richtung Uckerath) oder Michelshohn benannt werden - hier befinden sich auch keine großen Wohngebiete oder Schulen in der direkten Nachbarschaft. Die Verkehrssituation ist in diesen Bereichen ebenfalls entspannter.
3. Warum wird die Gesamtfläche "Kleinfeldchen" zur Ansiedlung von Gewerbeflächen genutzt? Die ursprüngliche Planung sah eine Sondernutzungsfläche vor. Wir können nachvollziehen, dass es schwierig für die Stadt Hennef ist einen geeigneten Investor für ein Schwimmbad zu finden. Wir können allerdings nicht nachvollziehen, im Hinblick auf die großen Erweiterungsflächen bei bestehenden Gewerbegebieten in Hennef (die mühelos die geplanten Gewerbebetriebe "Kleinfeldchen" integrieren können), warum ein weiteres neues Gewerbegebiet erschlossen werden soll. Warum wird in dem vorgesehenen Bereich im "Kleinfeldchen" kein Wohngebiet angesiedelt (mit einer alternativen und besseren Verkehrsanbindung)?
4. Warum wird eine Großgastronomie in unmittelbarer Angrenzung zu einem Wohngebiet geplant? Neben der bereits jetzt bestehenden erheblichen Verkehrsbelastung an Wochentagen wird der Verkehr besonders zu Randzeiten (Abendstunden und Wochenende) erheblich ansteigen. Der Erholungswert während der Freizeit der Anwohner wird sich erwartungsgemäß durch Verkehrslärm, Geräusch- und Geruchsbelästigung drastisch reduzieren. Je nach Art des gastronomischen Anbieters ist zudem mit einer erheblichen Umweltverschmutzung durch achtlos weggeworfene Verpackungen in unmittelbarer Nähe unserer Gärten zu rechnen. Wieso wird diese Großgastronomie nicht ebenfalls im Gewerbegebiet Hossenberg angesiedelt, wo vergleichbare Ansiedlungen bereits stattgefunden haben und hier keine direkte Belastung von Anwohnern erfolgt?
In den nächsten Tagen werden die Anwohner weitere Fragen zu den geplanten Änderungen des Flächennutzungsplans ausarbeiten (z.B. in Bezug auf das Verkehrsgutachten, das fehlende Immissionsgutachten, usw.). Sobald die Unterschriftenaktion beendet wurde, werden weitere Fragen formuliert und alternative Lösungskonzepte zur Nutzung des Flächennutzungsplan "Kleinfeldchen" durch die Anwohner erarbeitet. Dann werden alle gesammelten Unterschriften und die erarbeiteten Unterlagen gemeinsam an die Stadt Hennef übergeben.
Sollte es in der Zwischenzeit geplante Bürgerbeteiligungen (z.B. im Rahmen einer öffentlichen Erörterungsveranstaltung) oder weitere Termine zu diesem Vorhaben (z.B. öffentliche Sitzungen) durch die Stadt Hennef geben, bitten wir Sie höflichst, uns diese Termine frühzeitig bekanntzugeben.
Für Ihr Verständnis in unserer Sache bedanken wir uns bereits jetzt bei Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative Kleinfeldchen
Reaktionen der Presse zur Übergabe der Unterschriftenliste:
Bericht der Zeitung "Extra-Blatt" vom 20.02.2014:
http://www.extra-blatt.de/rag-vwp/docs/834349/hennef
Bericht des "Kölner Stadt Anzeigers" vom 18.02.2014:
Bericht des "General-Anzeigers" vom 20.02.2014:
Reaktion der Stadt Hennef auf die Übergabe der Unterschriftenliste:
http://www.hennef.de/index.php?id=199&tx_ttnews[tt_news]=1909&cHash=ebd672fd27e8a04d42af8f7190019732
letztes Update: 03.03.2014 // DW