Hennef, den 31. März 2014

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Pipke,

wir, die „Bürgerinitiative Kleinfeldchen“, sind weiterhin besorgt aufgrund der derzeitigen Planungen zum Gewerbegebiet „Kleinfeldchen“. Wir möchten Sie daher herzlich um schriftliche Stellungnahme zu den unten aufgeführten Fragen bis spätestens zum 30. April 2014 bitten:

1.      In Ihrem standardisierten Serien-Antwortschreiben zum Thema „Kleinfeldchen“ gehen Sie auf die Bearbeitung und Beantwortung der unterschiedlichen Fragen so ein, dass auf diese im Rahmen der üblichen Prozesse der Bürgerbeteiligung eingegangen würde. Uns fehlt der Hinweis, wann wir mit der individuellen Beantwortung und einer konkreten Stellungnahme zu den gestellten Fragen rechen können. Was können Sie uns dazu sagen?

2.      Die Broschüre der Stadt Hennef zum Ausbau des Gebiets Hossenberg (aus dem Jahre 2000) beschreibt in der Planung die Ausgestaltung der gegenüberliegenden Fläche (Kleinfeldchen) als Sondernutzungsfläche fast schon als „idyllisch“. Aufgrund dieser Information wurden die Häuser in den angrenzenden Wohngebieten gebaut bzw. gekauft. Was erklären Sie den Hausbesitzern, die nun – aufgeschreckt durch die geplante Änderung des Flächennutzungsplans – mit erheblichen Wertminderungen ihrer Immobilien und Verschlechterung ihrer Wohnqualität zu rechnen haben?

3.      Im der Planungs- und Entwicklungsausschusssitzung vom 18.02.2014 stellten Sie die Prüfung einer Anbindung des geplanten Gewerbegebietes über die Bundesstraße B8 in Aussicht. Warum wurde diese Prüfung nicht bereits vor dem Protest gegen die geplante Straßenführung ausführlich geprüft und als Variante vorgelegt?

4.      Derzeit gibt es einen Antrag zur Verkehrsableitung über die Brücke an der Gesamtschule Meiersheide. Die Öffnung der Brücke ist aus unserer Sicht ungeeignet zur Lösung des Verkehrsproblems Wingenshof/ Kapellenstraße und birgt darüber hinaus zusätzliche Gefahren für Schulkinder, da viele Schüler aus dem Bereich Hundskehr/ Weldergoven diesen Weg als Schulweg nutzen. Wie stehen Sie diesem Antrag gegenüber?

5.      Die Überquerung der Frankfurter Straße zur Gesamtschule Meiersheide ist gefährlich. Eine Fußgängerampel zur Schulwegsicherung an der Frankfurter Straße war nie gewünscht, da negative Auswirkungen auf den Verkehrsfluss befürchtet wurden. Jetzt soll eine Ampelanlage im Bereich Wingenshof errichtet werden. Wie kommt es zu dem plötzlichen Sinneswandel?

6.      Auf welchen Gesamtbetrag belaufen sich die bislang von der Stadt Hennef im Rahmen der Erschließung bzw. zur Vorbereitung der Errichtung des Gewerbegebietes Kleinfeldchen verausgabten Kosten? - Wofür wurden bisher Gelder verwendet?

7.      Es sind viele kritische Punkte zum neu geplanten Gewerbegebiet offen (z.b. Anbindung an B8 statt Verkehrschaos Wingenshof, Entwässerung von Abwasser und Regenwasser, Lärm- und Geruchsvermeidungsmaßnahmen). Welche alternativen Lösungskonzepte wurden im Vorfeld der Planung des Gewerbegebiets geprüft und was hat zur Änderung des Flächennutzungsplans geführt?

8.      In Ihrer Politik betonen Sie die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung. Diese wurde jetzt aktiv durch die Bürgerinitiative im Bereich Kleinfeldchen genutzt. Es wurden mehrere Alternativmöglichkeiten vorgeschlagen, sowohl bei Übergabe der Unterschriftenliste als auch durch Übersendung einzelner Stellungnahmen von besorgten Anwohnern. Die Auftragsvergabe der Stadt, die wir jetzt schon wahrnehmen können (Vermesser ziehen über das Land), gibt uns das Gefühl, dass unsere Vorschläge nicht wahrgenommen und geprüft werden. Wann werden unsere Einwände und Vorschläge ernsthaft geprüft werden?

Für Ihr Verständnis in unserer Sache bedanken wir uns bereits jetzt bei Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerinitiative Kleinfeldchen

Hennef, den 31. März 2014

Wahlprüfsteine

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die „Bürgerinitiative Kleinfeldchen“, haben einige Fragen als „Wahlprüfsteine“ formuliert. Wir möchten Sie herzlich bitten, uns Ihre Stellungnahmen dazu bis zum 30. April 2014 zu senden.

Mit der geplanten Änderung des Flächennutzungsplanes „Kleinfeldchen“ soll die  große Sondernutzungsfläche faktisch in ein großes Gewerbegebiet umgewandelt werden.

Wie bewerten Sie diese Änderung des Bereiches „Kleinfeldchen“ von einer Sondernutzungsfläche in ein Gewerbegebiet? Sind Sie für oder gegen diese Maßnahme?

a)      Der Bauausschuss hat in der Sitzung vom 20.02.2014 die Beauftragung des Ingenieurbüros für die Planung der Zubringerstraße zum geplanten Gewerbegebiet beschlossen. Wie stehen Sie zur Freigabe von Haushaltsmitteln beim derzeitigen Planungsstand ohne Prüfung von Alternativmöglichkeiten und der Aussage der Stadt, dass die Bürger sich noch in das Planungsverfahren einbringen können?

b)      Losgelöst von der Planung zum „Kleinfeldchen“ - Welche konkreten Schritte werden Sie gegen die bereits jetzt angespannte, kritische Verkehrssituation im Bereich „Kapellenstraße/Wingenshof“ und Kreuzungsbereich „Meiersheide“ unternehmen?

Sollten sich Mehrheiten in den entsprechenden politischen Gremien/ Ausschüssen / Rat ergeben, die ein Gewerbegebiet im Bereich „Kleinfeldchen“ (nach der jetzigen Planung) befürworten, bitten wir Sie um Stellungnahmen zu den folgenden Fragen:

1.      Welche Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Reduzierung der zu erwartenden Lärm- und Geruchsbelästigung für das anliegende Wohngebiet werden Sie vorschlagen und unterstützen?

2.      In dem Verkehrsgutachten wird von einer täglichen Erhöhung des Verkehrsaufkommens von mehr als 4.000 Fahrten (2 x 2.000 Fahrzeuge) ausgegangen. Wie bewerten Sie die Nachvollziehbarkeit der prognostizierten Verbesserung der Verkehrssituation, trotz der drastischen Verkehrszunahme?

3.      Welche Maßnahmen zur Schulwegsicherung schlagen Sie vor und werden Sie unterstützen?

4.      Wie stehen Sie zu einer alternativen Anbindung des „Gewerbegebietes Kleinfeldchen“ über die B8 im Bereich „Hossenberg“ und/oder „Petershohn“?

5.      In dem Verkehrsgutachten wird bereits auf die mögliche Einrichtung einer Noterschließung und Anbindung des Gewerbegebiets an die Kapellenstraße/ den Hohlweg hingewiesen:

a.) Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag hinsichtlich der fehlenden Bürgersteige bei einer Fahrbahnbreite von nur 3,20 Meter am Hohlweg und der damit verbundenen Gefährdung von (Schul)Kindern und dem nicht möglichen Begegnungsverkehr?

b.) Wie bewerten Sie diese zusätzliche Erschließung hinsichtlich der Verkehrssituation und des Verkehrsflusses, vor allem in Hinblick auf eine Möglichkeit einer weiteren Ausweichstrecke für den Verkehr aus dem Hanftal in Richtung Autobahn?

6.      Sollte eine Anbindung des Bereichs „Kleinfeldchen“ über die B8 nicht möglich sein – für wie sinnvoll und zielführend erachten Sie die Ansiedlung eines Gewerbegebiets unter diesen Vorraussetzungen?

7.      Wie sehen Ihre alternativen Nutzungskonzepte zur Nutzung des Bereiches „Kleinfeldchen“ aus?

8.      Schon zum jetzigen Zeitpunkt besteht eine Hochwasserproblematik für den Hanfbach und den Höhnerbach. Wie bewerten Sie unter diesem Aspekt die Ansiedlung eines Gewerbegebiets, die damit verbundene Oberflächen­versiegelung und der erheblichen Zunahme von Oberflächenwasser?

9.      Schon zum jetzigen Zeitpunkt ist die Kapazität der Abwasserkanäle nahezu ausgelastet. Wie bewerten Sie unter diesem Aspekt die Anbindung des Gewerbegebiets an das bestehende Kanalisationsnetz?

Für Ihr Verständnis in unserer Sache bedanken wir uns bereits jetzt bei Ihnen.

Zu Ihrer Information finden Sie diesem Schreiben beigefügt eine Kopie des offenen Briefes an den Bürgermeister der Stadt Hennef vom heutigen Tag.

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerinitiative Kleinfeldchen

Sie können beide Dokumente als PDF-Datei von unserer Seite herunterladen:

letztes Update: 05.05.2014 // DW